Von Priska Müller, Landrätin Niederurnen, Co-Präsidentin der Grünen im Kanton Glarus

Haben auch Sie die diesjährigen Sommerferien im Glarnerland genossen? Mit viel Sonne und auch etwas Sommerhitze – wie willkommen sind da die grossen, schattenspenden Bäume wie beispielsweise im Volksgarten in Glarus – wie genussvoll und erfrischend auf einer Bank unter einem Baum zu sitzen, ein spannendes Buch zu lesen oder einen Schwatz mit den vorbeiziehenden Bekannten zu machen. In solchen Tagen sind markante Bäume mit grossen Kronendächern und tiefen Wurzeln nicht nur eine Wohltat für unsere Vögel und Insekten, sondern eigentlich unverzichtbar für uns alle. Denn sie geben uns Schatten und Abkühlung, Schutz bei Regen, Ruhe neben dem Rummel und vieles mehr. Sie sind von entscheidender Bedeutung. für ein angenehmes Stadt- und Dorfklima, wichtig für die Lebens- und Ortsbildqualität und die Biodiversität.

Aber was hat das mit der aktuellen Politik im Glarnerland zu tun?

Die öffentlichen Güter nachhaltig zu pflegen und gute Rahmenbedingungen für die zukünftigen Entwicklungen zu schaffen, sind zentrale politische Aufgaben. Dies gilt insbesondere auch bei der Nutzungsplanung, die zurzeit in Glarus Nord zur Diskussion steht.

Grosse Charakterbäume brauchen über Jahrzehnte genügend Raum, um sich zu entwickeln. Und sie nützen und schützen uns alle, sind also öffentliches Gut. Mancherorts werden sie zu Treffpunkten für Jung und Alt und prägen die Dörfer mit ihrer Dorfgeschichte(n). Sie sind unser gemeinsames lebendiges Mobiliar der öffentlichen Aussenräume. Deshalb ist es zentral, dass sich Gemeinden z.B. in der Nutzungsplanung auch um solche Siedlungs-Bäume kümmern. Während in vielen alten Bauordnungen, Listen mit markanten, ortsprägenden Bäumen enthalten sind, damit die nächste Generation sie nicht vergisst und alte, kranke Bäume wieder ersetzt, fehlen in modernen Baureglementen solche Angaben meist. So auch in Glarus Nord.

Es ist aber kein alter Zopf, aber aktueller denn je. So werden in vielen Ortskernen von kleinen und grossen Städten solche attraktiven Bäume wieder verstärkt gefördert und auch neu gepflanzt. Denn mit dem Klimawandel werden sie zunehmend wichtiger und nützlicher. Mit der Siedlungsentwicklung der letzten 10 Jahren sind in Glarus Nord viele private und öffentliche Grünräume in Siedlungen mit grossen einheimischen Bäumen verschwunden. Beim Bauen vergisst man oft den Raumbedarf für stabile Wurzelwerke einzuplanen, wenn man bspw. Tiefgaragen, Trottoirs oder Leitungen plant. Deshalb muss die Politik vorausschauend handeln und die noch vorhandenen attraktiven Bäume ins Inventar aufnehmen. Im Baureglement sollen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Bäume in unseren Dörfern erhalten bleiben und unser Dorfklima günstig beeinflussen.

Die Grünen Glarus Nord setzen sich deshalb auch bei der Nutzungsplanung dafür ein. Helfen sie mit, dieses wertvolle Gut für unsere Kinder zu sichern!