Wegen der Coronakrise bezahlen die Glarner Unternehmen nur die Hälfte des beschlossenen Ökorappens. Das sei der falsche Weg, sagen die Grünen.

Der Gemeinderat Glarus hat die letztes Jahr an der Gemeindeversammlung beschlossene «Ökoabgabe» für das laufende Jahr auf 50 Prozent des Maximalbetrages gesenkt. Die Grünen Glarus bedauern diesen Entscheid, schreiben sie in einer Mitteilung.

Zielsetzung und Wirksamkeit dieser Reduktionsmassnahme erscheinen den Grünen sehr diskutabel. Gemäss den Initianten, die eine vollständige Aussetzung der Abgabe beantragten, soll es in der Gemeinde Betriebe geben, bei denen eine Abgabe von einem Rappen pro Kilowattstunde (kWh) insgesamt 70 000 Franken ergebe.

Der Gesamtbetrag der Abgabe beliefe sich beim Ansatz von einem Rappen pro kWh auf etwa eine Million Franken. Das heisst, die beschlossene Senkung bewirkt eine Einbusse für den Energiefonds von rund einer halben Million Franken. Gleichzeitig profitierten davon praktisch nur wenige grosse Energieverbraucher, während das gesamte Gewerbe von dieser Senkung kaum profitiere, schreiben die Grünen weiter.
Das Geld ist nicht so wichtig wie der Anreiz, Energie zu sparen

Die Antragsteller für eine gänzliche Aussetzung der Abgabe schlagen vor, dass die Gemeinde den durch die Senkung wegfallenden Betrag in den Energiefonds einlege. Weit sinnvoller sei es jedoch, Unternehmen, welche tatsächlich unter den Folgen von Corona leiden, gezielt zu unterstützen, was ja auch geschehe, schlagen die Grünen vor. Bei der «Ökoabgabe» gehe es ja nicht nur darum, wie viel Geld zusammenkomme. Sie soll vielmehr auch einen Anreiz schaffen, Energie einzusparen. Der gemeinderätliche Kompromiss erweise sich somit aus Sicht der Grünen als weder ökonomisch gerecht noch ökologisch sinnvoll.