Leserbrief von Leana Meier, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Glarus

Letzte Woche wurde der brandneue Imagefilm des Kantons zur Landsgemeinde lanciert. Unter dem Titel “Ds Wort isch frii” erklärt dieser sehr gelungene und sorgfältig produzierte Film, was die Landsgemeinde ist und wie sie funktioniert – und zwar an einem realen Beispiel. Dieses Beispiel ist der Memorialsantrag “Slow Sundays im Klöntal” von den Jungen Grünen und Grünen Kanton Glarus. 

Ich habe mich persönlich sehr über diesen Film gefreut. Zum einen ist der Film wirklich gelungen und sehenswert. Zum anderen ist es ein ganz besonderes Zeichen an alle jungen, politisch engagierten Menschen im Kanton, dass gerade die Jungpolitikerinnen und Jungpolitiker als so prominenter Teil des Imagefilms ausgewählt worden sind. Denn in keinem anderen Kanton der Schweiz dürfen junge Menschen bereits so früh so aktiv mitbestimmen, wie im Kanton Glarus. 

Trotz – oder gerade wegen – all dem frage ich mich aber: Wann folgen nun eigentlich die Taten? 2022 hat die Landsgemeinde Ja gesagt zum Memorialsantrag “Slow Sundays im Klöntal”. Seither ist es am Kanton, dazu eine konkrete Gesetzesvorlage auszuarbeiten und diese der Landsgemeinde erneut zur Beschlussfassung vorzulegen.

Ich appelliere deshalb an den Kanton, vorwärts zu machen und zu zeigen, dass der Wille der Landsgemeinde und unsere Forderungen auch ernst genommen werden. Nicht nur filmisch, sondern auch realpolitisch.
Leana Meier, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Glarus

Auf der Liste für die Traktanden 2024 taucht die Vorlage jedoch nicht einmal mit Vorbehalt auf. Wir werden also frühestens 2025 wieder über das Thema mindern und mehren können. Und 3 Jahre sind schon eine ziemlich lange Zeit für eine Vorlage, bei der es darum geht, im Klöntal einzelne verkehrsberuhigte Tage zu implementieren.

Die Landsgemeinde ist ein einzigartiges Instrument, um sich als junge Person aktiv in den politischen Prozess einbringen zu können. Zurecht macht der Kanton Werbung damit. Nutzen tut dieses Instrument jedoch nur begrenzt viel, wenn es zwar theoretisch funktioniert – dann aber praktisch nichts passiert. Ich appelliere deshalb an den Kanton, vorwärts zu machen und zu zeigen, dass der Wille der Landsgemeinde und unsere Forderungen auch ernst genommen werden. Nicht nur filmisch, sondern auch realpolitisch.

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