Politkolumne: Für mehr Biodiversität im Glarner Siedlungsraum
von Priska Müller Wahl, Landrätin Niederurnen und Co-Präsidentin der Grünen
Jeder Quadratmeter zählt
Kennen Sie diese Werbung der Mission B von SRF?
Sie wirbt für mehr Biodiversität im Siedlungsraum – mit schönen Schmetterlingen wird der Nutzen der Biodiversität aufgezeigt. Aber die Mission B ist viel mehr als diese TV Werbung. Denn es laufen diesen Sommer und bis 2020 schweizweit ganz viele Aktivitäten. So engagieren sich auch im Glarnerland 15 Gruppierungen, die aufzeigen, wie sich man für mehr Natur und Biodiversität im Siedlungsraum einsetzen kann und warum das sich lohnt.
Wilde Biene sucht Stadtwohnung in Glarus – so lautete der Titel für den Stadt-spaziergang von letztem Samstag, welcher beim Naturzentrum Glarnerland am Bahnhof startete. Dabei wurde gezeigt, wo in Glarus Handlungsbedarf und Aufwertungsmöglichkeiten bestehen. Wir erfahren, wie Biodiversität tönt, schmeckt und aussieht; und dass sie verbindet. Denn vernetzt werden müssen nicht nur die Lebensräume, sondern auch die Menschen, so dass es gelingt mehr Wohn-Qualität in den Dörfern zu fördern.
Für diese Mission ist schnelles Handeln wichtig: Denn je dichter unser Siedlungs-raum bebaut wird, desto enger wird es für unsere Tier- und Pflanzenarten. In den letzten Jahren sind besonders viele Bäume und Sträucher im Glarner Siedlungsraum verschwunden. Steingärten bei Neubauten lösen artenreiche, wertvolle Vorgärten ab, welche in alten Häusern traditionell vorkamen. Pflanzen- und Tierarten verschwinden dabei ohne Protest. Aber die negativen Auswirkungen auf die Wohnqualität sind gross. Deshalb sollte man, beim Verdichten nach innen, gezielt Rezepte gegen diese Verarmung einplanen. Wichtig ist, dass die Bepflanzung mit einheimischen Arten erfolgt. Und zwar soll sie nicht nur punktuell, sondern über den ganzen Siedlungsraum verteilt erfolgen.
Die Grünen Glarus Nord haben vorschlagen, dass bei der Nutzungsplanung die Biodiversitätsförderung auch in den Bauzonen eingeplant wird. Denn es ist am einfachsten und effizientesten, parallel zur Wohnraumplanung, auch die unverbauten Flächen im Siedlungsgebiet zu optimieren. Profitieren tun langfristig sehr viele. So auch kommende Generationen. Bereits jetzt können Sie aktiv werden und jeden m2 neu geschaffenen Lebensraum eintragen unter: www.missionb.ch.