Kolumne «Südostschweiz», 14. Juni 2024, von Cinia Schriber, Landrätin

Wir Grüne von Glarus Süd werden der Gemeindeversammlung am 27. Juni beantragen, den Sondernutzungsplan «Futuro» der Sportbahnen Elm an den Gemeinderat zurückzuweisen. Dies mit dem Auftrag die Beschneiung der Talabfahrt aus dem Projekt zu streichen. So wird die Beschneiungsanlage auf ein sinnvolles Mass redimensioniert.

Mit Erfolg haben wir Grüne Anfang März das Referendum zum Sondernutzungsplan «Futuro» ergriffen. In der kurzen Frist von nur zwei Wochen konnten wir gegen 900 Unterschriften sammeln. 

Die breite Unterstützung für unser Referendum zeigt, dass weite Teile der Bevölkerung von Glarus Süd nicht einverstanden sind mit dem Ausmass der vorgesehenen künstlichen Beschneiung. Zudem bereitet auch die öffentliche Finanzierung der Beschneiungsanlage Unbehagen.

Den Hauptteil der Investitionskosten in der Grössenordnung von 20 Millionen Franken tragen der Kanton und die Gemeinde Glarus Süd, indem sie der Betreiber-AG direkte Beiträge leisten und für sie Kredite aufnehmen. Als Haupteigentümer der Betreiber-AG werden sie die Beschneiungsanlage den Sportbahnen zu vergünstigten, nicht kostendeckenden Konditionen vermieten.

Gemäss MeteoSchweiz ist auf Grund der menschengemachten Klimaerwärmung die Nullgradgrenze seit Beginn der Wetteraufzeichnungen schon um 200 bis 700 Meter angestiegen, besonders stark im Winter. Dieser Trend wird sich leider fortsetzen.
Cinia Schriber, Landrätin

Es geht um viel Geld der Steuerzahlenden, besonders da der Kanton seine Jahresrechnung 2023 mit einem Aufwandsüberschuss von knapp 6 Millionen Franken abschliesst und die Gemeinde Glarus Süd weiterhin rote Zahlen schreibt und darum Sparmassnahmen angekündigt hat. Um so wichtiger ist es, dass die Stimmberechtigten von Glarus Süd den Umfang der Beschneiungsanlage auf ein vernünftiges Mass reduzieren und die Talabfahrt aus dem Projektumfang streichen.

Die tiefgelegene Talabfahrt führt bis auf 1000 Meter über Meer hinunter und wird in Zeiten der fortschreitenden Erwärmung des Klimas immer wieder durch Regen und Föhn zerstört werden, was eine wiederholte künstliche Nachbeschneiung erfordern wird. Je weniger natürlicher Schnee liegt und je mehr künstlich beschneit werden muss, desto teurer wird der Betrieb der Beschneiungsanlage.

Gemäss MeteoSchweiz ist auf Grund der menschengemachten Klimaerwärmung die Nullgradgrenze seit Beginn der Wetteraufzeichnungen schon um 200 bis 700 Meter angestiegen, besonders stark im Winter. Dieser Trend wird sich leider fortsetzen. Früher oder später wird darum die künstliche Beschneiung der Talabfahrt an ihre technischen Grenzen stossen, weil es schlicht zu warm ist, um künstlichen Schnee zu erzeugen.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt ist der mit der künstlichen Beschneiung der Talabfahrt verbundene bauliche Eingriff in privates Weideland, der die Vegetation und den Betrieb der Höfe beeinträchtigt.

Aus diesen Gründen sind wir der Meinung, dass es sowohl ökologisch wie auch wirtschaftlich nicht nachhaltig ist, die Talabfahrt künstlich zu beschneien.

Wir danken allen Unterzeichnenden für ihre Unterstützung des erfolgreichen Referendums und rufen sie auf, an die Gemeindeversammlung vom 27. Juni zu kommen und unseren Rückweisungsantrag zur Streichung der Talabfahrt zu unterstützen.

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