Kolumne «Südostschweiz», 8.April 2022, von Frederick Hefti, Landratskandidat Glarus

Auch wir im Glarnerland befinden uns in einer Abhängigkeit von Öl und Gas. Das zeigt sich auch in der Mobilität. 40 Prozent der kantonalen CO2-Emissionen stammen aus dem Verkehr, welche durch die Verbrennung fossilen Treibstoffen entstehen.

Wenn man die Augen aber nicht verschliesst, ist es klar, dass wir momentan im Kanton Glarus nicht komplett darauf verzichten können. Aufgrund des beschränkt ausgebauten ÖVs sind wir hier viel stärker vom Auto und somit auch von Öl abhängig als Menschen in städtischen Gebieten.

Da das Öl nebst dem Klima auch der Freiheit und Demokratie schadet und das Geld dafür in die Taschen von Menschenrechtverletzer*innen fliesst, muss es auch für den Kanton Glarus politisches Ziel sein, so schnell wie möglich die Abhängigkeit von Gas und Öl auf ein Minimum zu reduzieren.

 

Da das Öl nebst dem Klima auch der Freiheit und Demokratie schadet und das Geld dafür in die Taschen von Menschenrechtverletzer*innen fliesst, muss es auch für den Kanton Glarus politisches Ziel sein, so schnell wie möglich die Abhängigkeit von Gas und Öl auf ein Minimum zu reduzieren.
Frederick Hefti, Landratskandidat Glarus

Im Gebäudebereich haben wir mit dem neuen Energiegesetz einen wichtigen Pfeiler eingeschlagen, um von den fossilen Energien wegzukommen. Der Memorialsantrag «Slow Sundays im Klöntal» möchte jetzt im Bereich Mobilität das Problem anpacken. Der Memorialsantrag fordert, dass die Regierung ein Gesetz ausarbeitet, welches 8 autofreie Tage im Klöntal ermöglicht. Dies schafft Raum für neue Verkehrskonzepte, die uns in Glarus fehlen und die Abhängigkeit des blutigen Öls vermindern könnten.

Der Memorialsantrag wird an der Landsgemeinde aufgrund der Entscheidung des Landrats zur Ablehnung empfohlen. Es liegt somit am Ende an uns allen, an die Landsgemeinde zu gehen und unser Möglichstes dafür zu tun, damit wir Schritt für Schritt unabhängiger vom Öl werden. Die von einer Mehrheit im Landrat beantragte Ablehnung des Memorialsantrages stellt nur ein Beispiel dafür dar, wie der Grossteil der Politik weiterhin auf dem System des Öls beharrt und sich weigert etwas Neues auszuprobieren…

Mir persönlich hat dieser Krieg wieder einmal gezeigt, dass eine solche Abhängigkeit von Öl wie im Kanton Glarus und in der ganzen Schweiz nicht zukunftsfähig sein kann. Wir müssen jetzt beginnen an Alternativen zu arbeiten und diese zu testen. Wir können in Glarus nicht von heute auf Morgen auf Öl verzichten. Wir können aber einem Projekt eine Chance geben und schauen, was in unserem Kanton alles möglich ist.