Auf der Webseite von Bundesamt für Umwelt BAFU konnte man unlängst lesen, dass gekauftes Mineralwasser einen 1500-mal grösseren CO2-Fussabdruck als Leitungswasser hat! Kommt es aus dem Ausland, wird der Unterschied noch grösser. Dies hat die Firma Quantis im Jahr 2021 in einer Studie berechnet. In Zahlen: Pro Liter Mineralwasser, der per LKW 1800 km transportiert wird, fallen 302 g ausgestossenes CO2 an. Dagegen sind es beim Leitungswasser gerade mal 0,1 g. Bei der Berechnung wurde der ganze Lebenszyklus der Wasserflaschen berücksichtigt: von der Produktion über den Vertrieb bis zum Recycling. Sogar wenn die Flaschen nur 100 km innerhalb der Schweiz reisen: 154 g CO2 pro Liter, d.h. 1540-mal mehr als beim Leitungswasser. Egal, aus welchem Material die Verpackung ist: Aus ökologischer Sicht ist es völlig unsinnig, Mineralwasser über lange Strecken zu transportieren. Laut Verband der Schweiz. Mineralquellen wurden 2021 fast 940 Mio. Liter Mineralwasser getrunken (ohne die Süssgetränke). Beinahe 50% davon kamen aus dem Ausland. Würde in der Schweiz nur Leitungswasser konsumiert, bräuchten wir jährlich 790 Mio. PET-Flaschen weniger und würden den CO2-Fussabdruck um 330 000 Tonnen CO2-Äquivalente schrumpfen lassen! Eine Autofahrt von Genf nach Chur belastet die Umwelt mehr als eine Person, die ein Leben lang täglich zwei Liter Hahnenburger trinkt.

Schätzen und trinken wir also unser «profanes» Hahnenburger, solange es uns noch so günstig und ökologisch zur Verfügung steht, getreu nach dem Motto: Global denken, lokal trinken!
Marlis Murer, Vorstandsmitglied der Grünen des Kantons Glarus

Gerade im Glarnerland haben wir eine sehr gute Trinkwasserqualität, wie das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) bei Untersuchungen von 29 Proben aus 5 Ortschaften 2022 nachgewiesen hat. Mikrobiologisch waren die meisten Proben in Ordnung. Genaueres kann auf der Webseite von ALT nachgelesen werden. Da in unserem Kanton praktisch kein Gemüse oder Getreide angebaut wird, ist unser Leitungswasser kaum durch Pestizide oder Kunstdünger belastet.

Besorgniserregend ist, dass der Zugang zu unseren natürlichen Trinkwasserquellen zunehmend keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Seit einiger Zeit kaufen grosse Lebensmittelkonzerne weltweit Wasserquellen auf. Besorgte Bürger*innen in Deutschland lancieren gerade einen Appell an die Bundesumweltministerin Steffi Lemke, weil Brunnen und Pumpwerke aufgekauft werden, um das Wasser überteuert in Flaschen zu verkaufen.

Schätzen und trinken wir also unser «profanes» Hahnenburger, solange es uns noch so günstig und ökologisch zur Verfügung steht, getreu nach dem Motto:  Global denken, lokal trinken!

Wer nun Flaschenwasser aus gesundheitlichen Gründen, sprich Mineraliengehalt vorzieht, kann sich hier genauer informieren.

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