Über 250 Menschen kamen am vergangenen Samstag in Olten zum zweiten «Sommet du Changement» der GRÜNEN Schweiz zusammen. Ich durfte als Vertreter der Sektion GRÜNE Glarus an diesem spannenden Anlass teilnehmen, der sich ganz dem Thema «Digitales Gemeinwesen statt Tech-Oligarchie» widmete.

Gefahren für die Demokratie im digitalen Zeitalter

Nach der Begrüssung durch Lisa Mazzone, Präsidentin der GRÜNEN Schweiz, eröffnete die deutsche Autorin und Aktivistin Marina Weisband die Tagung mit einem inspirierenden und zugleich eindringlichen Referat. Sie zeigte auf, welche Macht grosse Tech-Konzerne heute über unsere Informationskanäle ausüben – und welche Gefahren daraus für die Demokratie entstehen. Erschreckend ist etwa, dass fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung unter einem «Informationsdefizit» leidet. Neun von zehn der unter 24- Jährigen informieren sich ausschliesslich über Instagram. Damit bestimmen Algorithmen – gesteuert von wenigen globalen Unternehmen – zunehmend, was wir sehen, lesen und diskutieren. Diese Entwicklung wirft zentrale Fragen auf: Wie können wir unsere Demokratie an die digitale Realität anpassen? Und wie könnte eine Welt aussehen, in der nicht wenige Konzerne die gesamte digitale Infrastruktur kontrollieren?

Bildquelle: Stefan Mantel

Gemeinsam Lösungen entwickeln

In neun Workshops erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Ideen und Massnahmen, um digitale Rechte besser zu schützen, Plattformen stärker zu regulieren und Ressourcen im Netz nachhaltiger zu nutzen. Die Diskussionen waren intensiv, engagiert und von einem starken gemeinsamen Willen geprägt, unsere digitale Zukunft demokratisch zu gestalten.

Klare Spielregeln für den digitalen Raum

Zum Abschluss fasste Lisa Mazzone die zentralen Botschaften des Tages prägnant zusammen: «Wir müssen alles daransetzen, dass unsere digitale Welt ökologisch, sozial und demokratisch funktioniert. Heute entscheiden Tech-Oligarchen über die Ausübung unserer Grundrechte im digitalen Raum. Bundesrat und Parlament müssen die Verantwortung wieder übernehmen.»

Für die GRÜNEN ist klar: Es braucht klare Spielregeln, um Demokratie und Gesellschaft auch im digitalen Raum zu schützen.Die beim «Sommet du Changement» entwickelten Ideen werden nun in die Digitalpolitik der GRÜNEN Schweiz einfliessen. Auf dieser Basis wird eine Resolution erarbeitet, über die an der Delegiertenversammlung im Januar 2026 abgestimmt wird.

Mein Fazit

Ich durfte an einem äusserst spannenden, bereichernden und inspirierenden Anlass teilnehmen. Die Diskussionen haben mir eindrücklich gezeigt, wie wichtig es ist, die Digitalisierung politisch zu gestalten – im Sinne von Freiheit, Transparenz und sozialer Gerechtigkeit. Es liegt an uns allen, aktiv an dieser Zukunft mitzuwirken und die Demokratie auch im digitalen Zeitalter zu verteidigen.

Stefan Mantel, Glarus