Lisa Mazzone, frischgewählte Präsidentin der GRÜNEN Schweiz, stattete den Grünen des Kantons Glarus bereits an ihrem 5. Tag im Amt einen Besuch ab. Sie erzählt, wie sie persönlich mit politischen Niederlagen umzugehen gelernt hat, was ihr Kraft und Zuversicht gibt für das anspruchsvolle Amt, wie sie die Grünen in den nächsten Jahren gestalten möchte – und räumt mit einem Missverständnis auf.
Ich möchte ein Missverständnis ausräumen: Ich höre nicht mit der Politik auf. Das war nie meine Absicht.” Sagte Mazzone in ihrer ersten Präsidialrede. Zwar sei die Versuchung gross gewesen, sich nach der überraschenden Nicht-Wiederwahl in den Ständerat vom letzten Herbst zurückzuziehen, um sich im eigenen Garten die Zeit zu vertreiben. Doch das sei keine Option. Nicht für die GRÜNEN, nicht für Mazzone und auf keinen Fall jetzt. “Wir haben die Verantwortung, uns einzubringen, mitzugestalten.” Und sie persönlich auch grosse Lust, genau das zu tun.  In Ennenda hielt sie ihr Versprechen sehr deutlich – und steckte mit ihrer Energie eine ganze Sektion an. Im Gespräch mit Eva-Maria Kreis legt sie ihre Motivation und ihre Zielsetzungen für das Präsidialamt dar: 

Lisa Mazzone vor dem Grünen Publikum in Ennenda

“Es braucht jede Stimme – innerhalb und ausserhalb des Parlaments”

Nach ihrer Entscheidung, trotz der Nicht-Wiederwahl in den Ständerat und damit dem Ausscheiden aus den nationalen Räten, für das Parteipräsidium zu kandidieren, gefragt, antwortet Mazzone: Jede einzelne Person macht einen Unterschied. Wir brauchen jede Stimme – inner- und ausserhalb des Parlaments. Es gehöre eben zur Politik, hin und wieder zu verlieren. Gerade weil man etwas wagt. Aber man dürfe darüber hinaus nicht das grosse Bild vergessen: Grüne Lösungen sind über die Jahre im Mainstream angekommen, man habe vieles erreicht  und das Engagement lohne sich. Betreffend der Nicht-Wiederwahl sehe sie das so: Sie habe jetzt umso mehr Zeit, sich um Präsidialaufgaben zu kümmern und hätte grösste Lust darauf. Zudem kenne sie nach 2 vollen Legislaturen den Parlamentsbetrieb und beide Räte gut, was die Arbeit auch erleichtere.

Mazzones Vision für die Grünen

Für Mazzone ist klar: Die Zukunft entscheidet sich jetzt. Es brauche die GRÜNEN mehr als je zuvor. Und zwar nicht im eigenen Garten, sondern im Zentrum der öffentlichen Debatte. Die Gesellschaft und die Schweiz werden von der Politik geprägt. Deshalb ist es Aufgabe der GRÜNEN, möglichst viele verschiedene Stimmen aus der Bevölkerung in die Politik zu tragen. Und so die politische Agenda in der Schweiz prägen: mit Initiativen, Referenden, im Parlament und draussen auf den Plätzen. Erstens sehe sie die GRÜNEN als Impulsgeber für Lösungen und Visionen. Zweitens sei es für die Grünen als noch junge Partei jetzt von grosser Bedeutung, eine ständige Mobilisierung zu erreichen und die Kräfte, die sich überall tummeln, fester zusammenzuschliessen. Und drittens müsse man, wenn man von der Politik und den Bundesratsparteien ernst genommen werden wolle, zur verlässlichen Referendumsmacht werden, die man für Lösungen von Anfang an einzubeziehen habe.

Mazzone sprüht vor Energie und Tatendrang. Die GRÜNEN des Kt. Glarus sind überzeugt: Lisa ist genau das, was die GRÜNEN jetzt brauchen. Man dürfe sich sehr glücklich schätzen.

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